Den Newsletter-Anbieter zu wechseln, ist nicht so simpel, wie man denkt. Es gilt viele Aspekte zu berücksichtigen, und beim Umzug möglichst keinen Fehler zu machen.
Inhalt
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WERBUNG wegen Kooperation: Wir erhalten vergünstigten Zugang zu GetResponse im Austausch für die Berichterstattung. Der Inhalt der Berichterstattung ist aber nicht vorgegeben und objektiv.
Nachdem wir uns initial mit GetResponse vertraut gemacht hatten, galt es für unseren Umzug von Activecampaign zu GetResponse einen Plan zurechtzulegen. Schließlich sollte es zu keiner Unterbrechung der Anmeldungen kommen.
Der Plan
- Als erstes sollten neue Subscriber statt zu Activecampaign zu GetResponse gelangen.
- Die bestehenden Abonnenten verbleiben vorerst bei ActiveCampaign um kein Risiko einzugehen.
- Erst, wenn alles bei GetResponse eingerichtet und getestet ist, hole ich dann die bestehenden Kontakte zu GetResponse.
In diesem Teil 1 der Umzugsbeschreibung
- legen wir bei GetResponse eine neue Mailing-List an
- legen ein Formular für die Anmeldung der Newsletter-Abonnenten an
- und integrieren dieses Formular dann (anstatt der bestehenden ActiveCampaign-Formulare) auf der Webseite.
Vorbereitung bei GetResponse

1a: Liste bei GetResponse anlegen
Das geht ganz einfach, unter „Listen“ und „Neue Liste erstellen“. Man gibt einen Namen an, und hat die Möglichkeit, die Einstellungen der Liste von bestehenden Listen zu übernehmen.
Da ich noch keine Liste im Account habe, nütze ich diese Möglichkeit nicht.

Es ist aber sehr wichtig, nach Anlegen der Liste gleich in die Einstellungen zu gehen, denn dort finden sich die Optionen für Double-Opt-In. Die Einstellungen finden sich hinter den drei Punkten auf der rechten Seite.

Bei der Gelegenheit kann ich die Liste auch gleich als Standard für meinen Account festlegen.
In „Allgemeine Einstellungen“ legt man den Namen der Liste fest (dieser wird Subscribern angezeigt), den Listentitel (das ist ein interner Name, der zur besseren Übersicht dient), die Sprache, und das Logo fest. Unter Abonnement kann man sich erstens per Email über neue Subscriber informieren lassen. Noch wichtiger ist aber, dass man double-opt-in für beide Varianten (API und Web) auswählt, wenn man zum Beispiel Plugins wie ThriveLeads nutzt.
Unter „Bestätigungsseite“ wählt man die Danke-Seite aus, die nach erfolgreicher Anmeldung (das bedeutet nach absolviertem Double-Opt-In) angezeigt wird.
Unter Bestätigungsnachricht kann man nun die Nachricht entwerfen, die die Subscriber fürs double-opt-in bekommen. Im Vergleich zu anderen Anbietern schränkt GetResponse die Möglichkeiten hier sehr ein, man kann nur wenig frei wählen. Das dient wohl, die rechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten.
Achtung: An dieser Stelle lässt sich keine Seite konfigurieren, die der Benutzer nach der initialen Anmeldung (aber vor Durchlaufen des double-opt-in-Prozesses) sieht. Diese muss man im Formular konfigurieren.
1b Form bei GetResponse anlegen
Als nächstes brauchen wir ein Formular für neue Subscriber. Grundsätzlich könnten wir das unter „Formulare und Umfragen“ erstellen. Das machen wir testweise für diesen Artikel.

Ich suche mir ein Design aus und lande in einem Formular-Designer. Dieser ist selbsterklärend, aber teilweise etwas unintuitiv. Beispielsweise weiß man nie so recht, wann man Felder verschieben kann. Unter „Einstellungen“ kann man nun wählen, ob der Nutzer nach der Anmeldung zu einer weiteren Seite umgeleitet werden soll.
Der Formulardesigner erzwingt das Anlegen eines „Consent“-Felds, mit dem der Nutzer der Verarbeitung der Daten zustimmt. Das finde ich etwas eigenartig, denn eigentlich ist das nicht zwingend notwendig, wenn der Formulartext bereits erklärt, worum es geht.
Dazu muss man den Formulardesigner verlassen, und unter „Mein Konto“ die „DSGVO-Einstellungen“ finden.

Im ersten Schritt konnte ich nicht herausfinden, wie ich die Vorgabetexte „Name, Email address“ „Subscribe now“ ändern konnte.
Nach „Veröffentlichen“ gibt es 3 Varianten der veröffentlichung: Bei Getresponse selbst, als javascript oder html.

Da ich nur einen schnellen Test mache, bleibe ich erstmal bei JS.
Dafür lege ich in WordPress eine neue Seite an, erstelle mit Gutenberg einen HTML-Block und füge dort das JS ein.

Etwas Nachbessern ist angesagt
Erkenntnis des ersten Tests: Das Consent-Field muss nicht angehakt sein. Also zurück in den Formular-Designer. Unter „Layout“ finde ich schließlich die Einstellung „Pflichtfeld“, die ich für das Constent-Field anhake.

Und zufällig finde ich nun auch die Möglichkeit, den Text in Deutsch zu ändern. Allerdings gibt es für den Subscribe-Button „Sign up now“ keine „Layout“-Möglichkeit. Auf diesen muss stattdessen doppelgeklickt werden. Einheitlichkeit wäre schön, aber nun passt das Formular.
Erkenntnis des zweiten Tests: Das Formular funktioniert, aber double-opt-in ist nicht aktiv, obwohl in den Listeneinstellungen ausgewählt. Also wieder in den Formulardesigner, und dort findet sich in den Einstellungen noch einmal ein „Confirmed opt-in“, das angehakt werden muss. Warum, ist nicht einsichtig.
Erkenntnis des dritten Tests: Tooltips erscheinen in Englisch. Auch das lässt sich wieder im Formulardesigner unter „Fehlermeldung“ korrigieren.

Bei Test #4 funktioniert nun alles, doch es gilt erstmal, die Email anzupassen, die kommt noch etwas unvollständig daher. Daher geht es zurück in die Listeneinstellungen, um dort die Bestätigungsnachricht zu konfigurieren. Dort wählt man Logo, ansonsten aber nur wenige Textbausteine, der Rest ist vorgegeben.

Beim Test des Double-Opt-In-Ablauf stelle ich fest, dass man subscriber, die erst halb-angemeldet sind (also noch nicht bestätigt haben) anscheinend in der Liste gar nicht sehen kann.
Der Support klärt das auf: Diese subscriber scheinen unter dem kleinen Text „inaktiv“. Das verhindert, dass man diesen Subscribern versehentlich eine Email sendet.
Änderungen auf der Website
Nun ist es an der Zeit, die API-Schnittstelle z u GetResponse auf der Webseite herzustellen.
1c API-Verbindung ThriveLeads-GetResponse herstellen
Eigentlich nutze ich ThriveLeads für die Erstellung der Optin-Formulare. Daher benötige ich das Design von GetResponse eigentlich nicht. Die Website verbindet sich dafür über die API zu GetResponse, um Subscriber einzutragen.
Um die Verbindung herzustellen, muss ich zuerst einen API-Key anlegen. Das findet sich im GetResponse-Menü unter „Integration and API“. Den Key trägt man dann in ThriveLeads in den API Connections ein.


1d Form bei ThriveLeads anlegen
Nun können bereits Formulare mit ThriveLeads angelegt werden, die diese API-Verbindung nutzen. Ich nutze die Gelegenheit, um ins Thema „Video-Marketing“ zu investieren, und den Signup-Prozess mit Videos zu begleiten.

Soweit so gut. Wir haben eine Liste, und wir können uns von der Website (über ThriveLeads und die API-Verbindung) dazu anmelden.
D.h. grundsätzlich könnten neue Subs nun bereits bei GetResponse landen. Bevor ich die Formulare auf der Webseite aber austausche, gilt es, noch einige Automatisierungen bei GetResponse vorzubereiten.
Der nächste Schritt ist nun, die Autoresponder-Sequenz aus AC zu duplizieren, doch dazu mehr im nächsten Artikel.
Erkenntnisse
Wie jede Lösung hat auch GetResponse ein paar Eigenheiten.
- Eigenartig ist, warum die Listeneinstellungen zum Double-Optin keinen Effekt haben, ohne auch im Formular nochmal diese Einstellung auszuwählen. Das ist fehleranfällig und ergibt nicht viel Sinn.
- Die Textänderungen im Formular sind etwas umständlich, generell ist der Designer etwas unhandlich. Nutzt man für die Formulare externe Tools, ist das nicht so schlimm.
- Beim UI muss man gegenüber AC teilweise Abstriche machen.
- Es stellt sich heraus, dass es für API-Anmeldungen keine Notifizierungen gibt. D.h. nachdem ich auf ThriveLeads umgestellt hatte, bekam ich auch keine Notifizierungen mehr, wenn sich jemand zur Liste anmeldete.
- Der Support per Chat ist extrem kompetent und freundlich. Mit ein paar Minuten Wartezeit muss man rechnen, jedoch absolut im Rahmen!
Grundsätzlich wirkt GetResponse sehr robust. Die Defizite im UI-Bereich gleicht man dadurch aus, dass man auf echte Subscriber und die Vermeidung von rechtlich bedenklichen Praktiken Wert legt.
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